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Firmenchronik

NWZ Bericht vom 08.05.2010 VON KERSTIN SCHUMANN

Mit Leib und Seele Kaufmann
Handel Hinrich Ahrens blickt auf sechs Jahrzehnte Berufserfahrung zurück

Der Umgang mit Menschen macht dem 75-Jährigen viel Spaß. In seinem langen Berufsleben hat er vieles erlebt.

OCHOLT - Noch sehr genau kann sich Hinrich Ahrens an den ersten Tag seines Berufslebens vor 60 Jahren erinnern. Der Nordloher wollte Einzelhandelskaufmann werden und begann deshalb seine Ausbildung im "Schützenhof" in Godensholt, wo Gemischtwaren verkauft wurden. Außerdem wurde neben der Gastwirtschaft auch noch eine Landwirtschaft betrieben. "Ich wurde in allen Bereichen eingesetzt. Da kam mir zugute, dass ich selbst aus der Landwirtschaft stammte", erinnert sich der heute 75-Jährige. Er blieb dem Betrieb treu und pachtete 1959 sogar den Gemischtwarenladen. Hier hatte er bald eine große Hilfe durch seine Frau gefunden, die ebenfalls aus der Branche kam. Im Zuge der Familiengründung plante Ahrens, sich ein eigenes Geschäft aufzubauen und wurde in Ocholt fündig. "1969 habe ich auf zwei Bauplätzen einen Laden gebaut - mitten auf der Weide. Da liefen überall noch Kühe herum", erzählt er schmunzelnd. Am 15. November wurde Eröffnung gefeiert.

Spaß hat ihm sein Beruf immer gemacht. "Der Kontakt zu den Menschen ist mir wichtig. Ich bin auch seit 55 Jahren aktiv im gemischten Chor und seit 60 Jahren im Schützenverein. Außerdem war ich viele Jahre im Stadtrat."

Allerdings hat er in seinem Beruf auch einige schwere Zeiten durchgestanden, beispielsweise als das Flachdach undicht war und die ganze Ware feucht wurde. Extrem waren auch die Erlebnisse im Schnee-Katastrophen-Winter 1979. "Wir hatten keinen Zucker, keine Margarine und kein Mehl mehr im Regal und die Fleischwaren wurden knapp. Deshalb habe ich bei der Polizei angerufen, um trotz Fahrverbot Ware holen zu können." Als gerade eine Spur geräumt worden war, fuhr er los, um Molkereiprodukte und Fleisch zu besorgen. "Ich hab gekauft, was ich kriegen konnte. Das Auto war bis an die Decke voll."

Viel hat sich seither getan. So wurde der Lebensmittelmarkt vor 17 Jahren ums Doppelte vergrößert und vor wenigen Wochen modernisiert. Auch wenn Sohn Jürgen mit seiner Frau Anke den Markant-Markt übernommen haben, so fühlt sich Ahrens trotzdem noch im Betrieb zu Hause und ist neben der Buchführung im Partyservice aktiv. Den hat er vor 20 Jahren ins Leben gerufen. "Damals haben wir noch den Braten in einem normalen Küchenherd zubereitet. Doch die Nachfrage ist geradezu explodiert. Da mussten wir uns größere Öfen und Zubehör anschaffen." Die Rezepte kennt er aus dem Kopf. "Das geht Zack-zack, jeder Griff sitzt."





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